Impuls(e) zum Pilgerwochenende

An unserem 2. Wochenende auf dem Moselcamino, möchten wir wieder einige Gedanken und Impulse mit auf den Weg nehmen.

Für alle, die diese bereits zu Hause lesen möchten oder diejenigen, die leider nicht die Möglichkeit haben mit dabei zu sein, aber sich in Gedanken mit auf den Weg machen möchten, hier bereits die Impulse zum Nachlesen.

An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an die Pilger*innen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein können! Die verbliebenen 23 werden den Weg für euch "mitgehen"!

Samstag

Mt 23, 1-12
In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger
und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.
Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.
Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.
Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,
bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,
und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.
Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.
Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.
Der Größte von euch soll euer Diener sein.
Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
 
Redet hier Jesus zu Pilgerinnen und Pilgern? Keine allzu frommen Gebete, um damit zu glänzen, flache Hierarchien – Brüder statt Meister-, und für den und die anderen da sein, ja dienen, wenn es drauf ankommt?
Eine Haltung, die andere ansteckt – und immer ihn, Jesus, selbst in Blick, oder zumindest still im Rücken und an der Seite!

St. Castor in Karden (Wegpunkt am Samstag, vor dem Anstieg zum Kloster Engelport)


Sonntag

Röm 11, 33–36
O Tiefe des Reichtums,
der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!
Wie unergründlich sind seine Entscheidungen,
wie unerforschlich seine Wege!
Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt?
Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
Oder wer hat ihm etwas gegeben,
sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste?
Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin
ist die ganze Schöpfung.
Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.

In diesem Hymnus, Lesung des heutigen Sonntags, schreibt Paulus über Gottes tiefe Weisheit. Es geht um die Wege und Entscheidungen, die oft unerklärlich und nicht nachvollziehbar für uns Menschen sind, zum Staunen und Grübeln zugleich anregen. So manchen eine und einer nimmt ja ihre und seine Lebenswege und manche bereits getroffene oder bevorstehende Entscheidung mit auf den Camino. Oft staunt man positiv verwundert, wie es im Leben so alles gekommen ist, so mancher aber verzweifelt angesichts mancher Dinge und sucht nach Sinn. In allem Gottes Weisheit zu erkennen ist nicht immer einfach. Eine Anleitung, seine Weisheit und Reichtum zu verstehen ist die Betrachtung seiner Schöpfung, durch die wir auch heute gehen können. Die Schönheit und Ordnung lassenuns immer wieder neu staunen, über das, was ist, und über den, der es gab.

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