Impuls zur 9. Etappe

Zur 9. Etappe hat unser Pastoralreferent Joachim Klopfer, der fast alle unsere Etappen begleitet, folgende Texte ausgewählt. Diese sollen uns, unseren Weg und unsere Gedanken begleiten!

Bild von AI Leino auf Pixabay

Unterwegs auf den Straßen der Welt

Unterwegs sind wir auf den vielen Straßen dieser Welt.
Unterwegs sind wir mit wechselnden Schicksalen.
Unterwegs sind wir mit sehenden oder blinden Augen.
Unterwegs sind wir mit offenem oder verschlossenem Herzen. mit gebendem oder nehmendem Sinn.

Unterwegs geschieht vieles mit uns.
Es kann uns zum Heil oder zum Verderben werden.
Halt auch Gott, unser Herr, unsere großen Schicksale in Händen, so entscheiden wir doch in vielen über uns selbst, über unseren irdischen Wanderweg.

Unterwegs gehen Freunde mit uns, Menschen, die uns lieben, die wir lieben.
Unterwegs bilden und erproben sich Charaktere.

Unterwegs kann es geschehen, dass wir allein gelassen werden,
dass aller Schmerz der Einsamkeit unser einziges Wandergepäck ist.
Unterwegs beten, hoffen und planen wir.
Unterwegs ordnen wir Geschautes und Erlebtes in die Kammern unserer Seele.
Unterwegs geschieht es dann einmal: das Herz steht still.
Drüben im Heimathaus der Ewigkeit
erfahren wir Gottes Richterspruch
über unser irdisches Unterwegs!

Hermann Multhaupt

aus:
Rudolf Hagmann (Hg.), Ich bin ganz Weg. Pilgernd unterwegs,  Kevelaer 2011, 46.




Mit einer Muschel in der Hand habe ich, Vertrauen schöpfend, mich aufgemacht, habe gesungen unterwegs, getrunken am Brunnen, bin weiter den Weg gegangen wie schon so viele vor mir, vereint in der Gewißheit, es sei das Ziel in uns, das wir dorthin tragen, wo deine Stimme uns ruft.

Voller Hoffnung reihe ich Tag an Tag, Gebet an Gebet, während die Füße die Strecke ausmessen von mir zu Dir. Wer fragt, wie wichtig die Erfahrungen seien unterwegs und wie ich die Heimreise bestehen werde? Laß mich eilen und weiterhin den Geist den Körper beflügeln.

Du wirst wissen, wo und wie ich ankommen soll, da doch jeder seinen Weg gehen muß, bis er mündet in den großen Pfad, auf dem wir einander schon verbunden sind, die Muschel in der Hand.

Christine Bucher

aus:
Michael Kessler (Hrsg.), Mit den Füßen beten. Ein Pilgerbuch, Ostfildern 1999, 265.

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